Technik und Natur im Einklang beim Brückenbau in Süd-Norwegen
Im Rahmen des Ausbaus der Europastraße E 18 in Süd-Norwegen kamen bei Brückenbauarbeiten röro Trag- und Vorschubgerüste von RöRo zum Einsatz. Die leistungsstarken mietfähigen Systeme können ihre Vorteile insbesondere durch ihre Modularität ausspielen, welche sowohl für große Talbrücken, Autobahn-Überführungen als auch Tunnelbauwerke angewendet werden kann.
Die Europastraße 18 (E 18) mit einer Gesamtlänge von rund 1.880 km verläuft in Ost-West-Richtung von Russland bis nach Nordirland. Dabei führt sie ab der norwegischen Stadt Ørje von Schweden kommend durch den Süden Norwegens an der Küste entlang bis nach Kristiansand. Um dem stetig steigenden Verkehrsaufkommen auf dieser Route gerecht zu werden, hat das staatliche Unternehmen Nye Veier AS entschieden, Teilabschnitte der bisherigen E 18 mit geänderter Trassenführung neu zu errichten. Im Rahmen des neuen Trassenabschnittes werden mehrere Brücken- und Tunnelneubauten erforderlich. Dabei handelte es sich zum einen um Talbrücken, über die die neue E 18 geführt wird, zum anderen um querende Bauwerke, die ein Über- oder Unterfahren der neuen Strecke ermöglichen sollen. Herzstück der Baumaßnahme ist die Talbrücke K 150, die Stemmenbrua, die ein Gewässer in einem Naturschutzgebiet überführt. Diese wird mit einem röro Vorschubgerüst auf einer Länge von rund 320 Metern errichtet.
Bauliche und logistische Herausforderung
Neben dem Vorschubgerüst für die Stemmenbrua lieferte RöRo noch Traggerüste für 14 weitere Bauwerke der neuen E 18 durch Süd-Norwegen, zu denen fünf bis zu 213 Meter lange Talbrücken, Überfahrten und 2 Tunnelbauwerke zählen. Das ganze Projekt war mit einem sehr hohen logistischen Aufwand verbunden. Beginn der Planungsarbeiten für das gesamte Projekt war Juli 2017. Binnen einer Zweijahresfrist mussten alle 15 Bauwerke fertiggestellt sein, d. h. insgesamt müssen rund 3.000 Tonnen Material von Deutschland aus nach Norwegen transportiert werden. Zu den Leistungen, die RöRo erbrachte, gehörten neben dem Import aller Materialien inklusive der Zollabwicklung, die technische Bearbeitung hinsichtlich der Statik der Traggerüste sowie deren Auf-, Um- und Abbau sowie das Verschieben des Vorschubgerüstes. Damit die Zweijahresfrist eingehalten werden konnte, wurden vier Bauprojekte parallel betreut.